Der Artikel über dieses schöne Schwert ist schon ein gutes Stück älter. Da nun aber Leute daran gegangen sind, dieses Schwert nachzubauen, ist aufgefallen, daß wir im Datenblatt ein paar Zahlendreher hatten. Mit Stand September 2017 haben wir diese nun korrigiert.
Dieses Original, das wir von Zornhau für Euch untersucht und dokumentiert haben, ist eine echte Königin unter den alten Waffen. Es handelt sich um ein wundervolles Langes Schwert der Renaissance, wie es so oder so ähnlich die Fechtmeister des „anonymen Goliath“ oder der berühmte Maler Albrecht Dürer (selbst ein begeisteter Fechter) getragen haben könnte. Wie die meisten von uns untersuchten Sücke bei dieser Exkursion ist dieses Schwert in ausgezeichnetem Zustand, sogar das Griffleder ist vollständig und funktional. Das selbst ein solch gut erhaltener Schwertgriff übrigend trotzdem keine Kreuzkappe aufweist, wie sie in den meisten historischen Abbildungen zu sehen ist, scheint die Theorie zu bestätigen, daß es sich bei diesen „Zubehörteilen“ um Austauschware handelt.
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Das aktuelle Original der Woche ist wieder ein Messer.
Uns wurde es – wie auch in mancher Literatur zu finden – als „jagdliches langes Messer“ vorgestellt. Es handelt sich hierbei um einen begriff, der unserer Meinung nach für die angegebene Datierung unsicher ist. Explizite Gebrauchsmesser für die Jagds, welche sich an früheren Hiebmesser-Designs anlehnen und damit einen gewissen rustikalen Charme versprühen sollten, hat es unserer Meinugn nach erst im frühen Barock gegeben.
Die hier zus ehende schlichte, funktionale Form findet man auch außerhalb des jagdlichen Kontextes auf vielen Quellen der Zeit um 1500 und später, daher könnte man dieses Stück auch problemlos als „langes Messer“ führen. Für ein langes Messer der Fecht-Tradition ist allerdings wiederum der Griff zu kurz und erlaubt zu wenig Hebeltechniken
Auf jeden Fall die perfecte Waffe für jemanden, der das zuverlässiges funktionales Design höher schätzt als Dekoration.
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Das aktuelle Original der Woche trägt dem wenig malerischen Namen „Rossschinder“.
Grundsätzlich hat die Waffe große Ähnlichkeit zu den bekannteren Halmbarten, allerdings ist sie ein gutes Stück fragiler, vor allem in den vielen Spitzen.
Dadurch ist sie für den Einsatz gegen schwer gerüstete Gegner weniger gut geeignet, bietet aber mit den Dornen und Haken sehr effektive Techniken gegen leichter Gerüstete und andere Stangenwaffenträger. Wegdrücken, einhaken, ziehen, reißen, und auch schneiden ist mit dem Kopf sowohl am Körper als auch der Waffe des Gegners möglich.
Der Einsatz, den sein Name suggerieren soll, ist hingegen eher skeptisch zu bewerten.
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Ein spätmittelalterliches Bohrschwert
Das Original der Woche (ZEF-3-SW2) ist diesmal eine Waffe, die zwar in der Popkultur nicht sehr bekannt ist, jedoch jedem Kenner der historischen Materie und den alten Kampfkünsten ein Begriff sein sollte. Es handelt sich um ein sogenanntes „Bohrsschwert“, „Perswert“ oder -wie es unsere Vorfahren sich manchmal prosaisch ausdrückten, einen „Bratspieß“. Diese Sonderform des Schwertes finden wir Blütezeit im Übergang vom Spätmittelalter zur Renaissance, parallel zur technischen Blütezeit der Platten-Vollharnische. Diese Gleichzeitigkeit ist kein Zufall, denn Bohrschwerter sind Spezialwaffen für den Kampf im (und gegen) Vollharnische. Wie unschwer zu erkennnen, hat sich diese Waffe weit vom üblichen Schwert-Design entfernt: Der massive rhombische Querschnitt und die dolchartigen Vierkantschneiden machen die Konstruktion zwar für das „normale“ Schwertfechten halbwegs unbrauchbar, sind jedoch bestens dafür geeignet, im sogenannten „Halbschwert-Griff“ eine immense Hebelwirkung zu erzeugen und beim Ansetzen in die Blößen der Rüstung Kettengeflecht zu durchstoßen. Um diese Waffe herum hat sich mit dem Harnischfechten in der Tradition Liechtenauers eine eigene, vom klassichen Langschwertfechten weitgehend unabhängige Kampfkunst entwickelt.
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Ein Großes Messer ist das Original der Woche. Es stammt aus der Zeit um 1500-1530. Unter Sammlern ist es auch als Maximilianisches Kriegsmesser bekannt. Diese Bezeichnung entstammt der Darstellung ähnlicher Messer im Triumphzug Kaiser Maximilians I. durch Hans Burgkmair der Ältere in dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts. Von diesem Typ sind einige Originale bis heute in Variationen erhalten. Das Gewicht dieser Waffen liegt zwischen 2-2,5kg und damit sind sie im oberen Rahmen der einhändigen Verwendung (wie es auch in einigen zeitgenössischen Abbildungen dargestellt wird), konnten aber auch -der lange Griff und das hohe Gewicht legen es nahe- zweihändig verwendet werden. Das hohe Gewicht und die Größe legen nahe, dass hier eine Zweckverwandtschaft mit den Bidenhändern zu sehen ist, die zwar vollkommen tauglich als Waffe waren, jedoch nur von berufsmäßigen damit trainierten Kämpfern.
Data Sheet ZEF-3-M-2 (3166 Downloads )
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