ZEF-3-ST1, Halmbarte
Unser aktuelles Original der Woche ist eine – im Vergleich zu den meist zu findenden Stücken – noch recht frühe Halmbarte, bei Fricker datiert auf um 1400.
Halmbarten verbreiten sich im Laufe des 14.Jhds durch Europa und gehören bald zur weitverbreitesten Bewaffnung der Infanterie. Waffen dieser Art konnten dabei sowohl geschlossen in einem militärischen Block, als auch effektiv im Individualkampf eingesetzt werden. Mit einem massiven Blatt für den Hieb, einem Vierkankt-Stoßdorn zum Aufbrechen von Schwachstellen der Rüstung, einem Reißhaken und (bei diesem Stück nicht – mehr? – vorhandenem) rückwärtigem Dorn boten diese Waffen sehr flexible Einsatzmöglichkeiten.
Im Gegensatz zu späteren, meist merklich filigraneren Halmbarten ist das vorliegende Stück dabei noch sehr schlicht, rein funktional und relativ massiv gehalten.
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Fast beiläufig klingt die Ankündigung auf der letzten Jahreshauptversammlung: „Wir planen für das kommende Jahr eine weitere Exkursion zu Herrn Fricker.“ Gemischt fallen die Reaktionen aus. Manche, die noch recht neu im Verein sind, schauen eher fragend, bei anderen, vor allem denen, die schon einmal dabei waren, ziehen Bilder vor dem geistigen Auge auf, die gespannte Erwartung erzeugen. Der Name Fricker steht für eine hochwertige Sammlung vornehmlich alter Waffen und Rüstungen, untergebracht in einem schönen historischen Gebäude, das für sich schon Staunen und Anflüge von Neid bei Liebhabern hervorruft.
Und ewig lockt die Klinge…
In Hohnhardt gibt es eine Besonderheit, die für uns ganz speziell interessant ist. Im Gegensatz zu den sonst eher musealen Sammlungen, bei denen die handwerkliche Pracht hinter Glas gesichert auf Distanz präsentiert wird, stehen die Stücke bei Fricker sämtlich zum Verkauf und sind daher nicht nur den Augen, sondenr auch den Händen zugänglich. Anfassen und -für usn als Fechter- in brenztem Maße sogar Ausprobieren ist erlaubt! Herr Fricker ist nicht nur Sammler und ein evreidigter Sachverständiger für historische Waffen, sondern auch von Beruf Händler mit eben diesen Stücken. Was sonst nur seinen zahlenden Kunden vorbehalten ist, die heiligen Hallen zu betreten, Schwerter, Messer, Halmbarten und andere Zeugnisse vergangener Kriegskunst von der Wand und aus Vitrinen in die – behandschuhte – Hand zu nehmen, steht nun zum dritten Mal einer kleinen Gruppe von Zornhauern frei.
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Liebe Schwertfreunde, willkommen zu unserem ersten Original der Woche. Im September 2013 haben wir eine ganze Reihe alter historischer Blankwaffen
vermessen und dokumentiert, die wir auf zornhau.de nach und nach vorstellen wollen. Wir beginnen unsere Serie über original historische Blankwaffen, dokumentiert vom Zornhau e.V., mit diesem wunderschönen gotischen Einhänder. Es handelt sich um einen Typ, der oft als „Castillon-Schwert“ bezeichnet wird. Weitere spannende hintergrundinformationen zu diesem wunderschönen Schwert sind in unser
Filmdokumentation zum Vermessungsprojekt zu finden.
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Eine Einführung von Jens Peter Kleinau
Das Lange Messer wird bei dem Verein Zornhau als Kampfkunst gelehrt. Dies entspricht der Intention des Vereins, der sich nicht als Sportclub oder Schaukampfgruppe versteht. Es geht somit nicht um die Fähigkeit, die alten Fechtstücke in Schaukämpfen oder um Punkte bei Turnieren. Die praktische Anwendbarkeit historisch belegter Fechtkunst steht im Vordergrund. Und diese wird mit entsprechenden Simulatoren und guter Schutzausrüstung auf die Probe gestellt.
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Dieser Artikel ist in seiner Urform zwar bereits mehrere Jahre alt, erfreut sich jedoch aufgrund seiner Datensammlung in der historischen Fechterszene ungebrochener Beliebtheit. Die „ZEF“-Schwerter sind inzwischen weithin berühmt und Vorlagen diverser Repliken geworden. Daher haben wir beschlossen, ihn in stark verkürzter Form – natürlich bei voller Beibehaltung der großen Waffenfotos und Datenblätter – auch auf der neuen Website zu zeigen. Normalerweise hat man es als Praktiker der Fechtkunst mit einem durchschnittlichen Einkommen bei mittelalterlichen Waffen bekanntermaßen mit modernen Schwert-Produkten zu tun. Diese erfüllen selbstredend, je nach der Akkuratesse ihres jeweiligen Produzenten, ihren Zweck. Doch hat man immer die bange Frage im Hinterkopf, um wie viel denn die Waffe nun vom Original abweicht. Hier muss man sich auf das Wort des Schmiedes verlassen, der jedoch – vor allem im unteren Preissegment – oft nur auf Sekundärquellen oder gar schlichtes Augenmaß und Mutmaßungen zurückgreift. Will man wirklich mehr über die Blankwaffen des Mittelalters und der Renaissance erfahren, kommt man an der Begutachtung historischer Originale nicht vorbei.
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