Ein spätmittelalterliches Bohrschwert
Das Original der Woche (ZEF-3-SW2) ist diesmal eine Waffe, die zwar in der Popkultur nicht sehr bekannt ist, jedoch jedem Kenner der historischen Materie und den alten Kampfkünsten ein Begriff sein sollte. Es handelt sich um ein sogenanntes „Bohrsschwert“, „Perswert“ oder -wie es unsere Vorfahren sich manchmal prosaisch ausdrückten, einen „Bratspieß“. Diese Sonderform des Schwertes finden wir Blütezeit im Übergang vom Spätmittelalter zur Renaissance, parallel zur technischen Blütezeit der Platten-Vollharnische. Diese Gleichzeitigkeit ist kein Zufall, denn Bohrschwerter sind Spezialwaffen für den Kampf im (und gegen) Vollharnische. Wie unschwer zu erkennnen, hat sich diese Waffe weit vom üblichen Schwert-Design entfernt: Der massive rhombische Querschnitt und die dolchartigen Vierkantschneiden machen die Konstruktion zwar für das „normale“ Schwertfechten halbwegs unbrauchbar, sind jedoch bestens dafür geeignet, im sogenannten „Halbschwert-Griff“ eine immense Hebelwirkung zu erzeugen und beim Ansetzen in die Blößen der Rüstung Kettengeflecht zu durchstoßen. Um diese Waffe herum hat sich mit dem Harnischfechten in der Tradition Liechtenauers eine eigene, vom klassichen Langschwertfechten weitgehend unabhängige Kampfkunst entwickelt.
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Wie bereits angekündigt, ist das Jahresende die Zeit, an der wir häufig unsere übliche Halle an Adventsmärkte, Weihnachtsfeiern und ähnliches abtreten müssen.
Manchmal passiert dies leider mit Meldung auf dne letzten Drücker, so diese Woche.
An diesem Sonntag , den 01.12. verlegen wir das Training daher wieder in die Halle des FCO auf der Rosenhöhe.
Da zeitgleich Torsten aus beruflichen Gründen nicht sicher ist, pünktlich zum Fortgeschrittenentraining anwesend zu sein, legen wir wieder alle Trainingseinheiten zusammen:
Ab 14:00 Uhr ist daher offenes Training für alle, mit open End irgendwann um 18:00 Uhr rum, je nach Motivation der Anwesenden.
Wie immer gilt: Wer für Studium oder Freikampfzwecke Material aus der Bieberer Halle braucht, meldet das bitte vorher bei mir an, ich wäre dann von 13:20-13:30Uhr an der Bieberer Halle zum Einladen. Keine Meldung, keine Kekse.
Also, bis dann!
Ein Großes Messer ist das Original der Woche. Es stammt aus der Zeit um 1500-1530. Unter Sammlern ist es auch als Maximilianisches Kriegsmesser bekannt. Diese Bezeichnung entstammt der Darstellung ähnlicher Messer im Triumphzug Kaiser Maximilians I. durch Hans Burgkmair der Ältere in dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts. Von diesem Typ sind einige Originale bis heute in Variationen erhalten. Das Gewicht dieser Waffen liegt zwischen 2-2,5kg und damit sind sie im oberen Rahmen der einhändigen Verwendung (wie es auch in einigen zeitgenössischen Abbildungen dargestellt wird), konnten aber auch -der lange Griff und das hohe Gewicht legen es nahe- zweihändig verwendet werden. Das hohe Gewicht und die Größe legen nahe, dass hier eine Zweckverwandtschaft mit den Bidenhändern zu sehen ist, die zwar vollkommen tauglich als Waffe waren, jedoch nur von berufsmäßigen damit trainierten Kämpfern.
Data Sheet ZEF-3-M-2 (3178 Downloads )
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ZEF-3-ST1, Halmbarte
Unser aktuelles Original der Woche ist eine – im Vergleich zu den meist zu findenden Stücken – noch recht frühe Halmbarte, bei Fricker datiert auf um 1400.
Halmbarten verbreiten sich im Laufe des 14.Jhds durch Europa und gehören bald zur weitverbreitesten Bewaffnung der Infanterie. Waffen dieser Art konnten dabei sowohl geschlossen in einem militärischen Block, als auch effektiv im Individualkampf eingesetzt werden. Mit einem massiven Blatt für den Hieb, einem Vierkankt-Stoßdorn zum Aufbrechen von Schwachstellen der Rüstung, einem Reißhaken und (bei diesem Stück nicht – mehr? – vorhandenem) rückwärtigem Dorn boten diese Waffen sehr flexible Einsatzmöglichkeiten.
Im Gegensatz zu späteren, meist merklich filigraneren Halmbarten ist das vorliegende Stück dabei noch sehr schlicht, rein funktional und relativ massiv gehalten.
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