Die Frankfurter Rundschau berichtet über ZornhauMo, 25.07.2011

Vor einigen Monaten besuchte uns eine Redakteurin der renommierten Frankfurter Rundschau und bekam die Gelegenheit, unser Training zu begutachten und den Langschwertfechtern neugierige Fragen zu stellen. Lange hatten wir von der netten Damen nichts gehört, doch inzwischen erschien der erwartete Artikel sowohl in der gedruckten -als auch in der Online-Ausgabe, mit dem wir auch nicht unzufrieden sind. Historisches Fechten ist jedoch nicht nur in der Praxis eine komplexe Materie, sondern auch thematisch ein weites Feld. So ist es nicht verwunderlich, daß sich in den Artikel auch einige kleine Fauxpasses eingeschlichen haben.  Um es vorweg klarzustellen: Wir freuen uns über das steigende Interesse am historischen Fechten und am Verein und wollen nicht undankbar wirken. Aber man kennt das: wie leicht ist ein Zitat falsch wiedergegeben oder eine Information durch eine schmissige Kürzung aus dem ursprünglichen Zusammenhang gelüpft. Dem Laien wird das nicht weiter auffallen, dem geneigten Kenner des Themas (und uns sowieso) jedoch sehr. Wir erlauben uns daher, besagte Punkte an dieser Stelle zu korrigieren:

  • „(…) aber eigentlich ist er ein Komplex von Schlägen mit dem Schwert“ (zum Thema „Bedeutung des Begriffs Zornhau“).
    Genau genommen hatte Torsten erklärt, daß Zornhau sowohl ein einzelner Schlag als auch ein Komplex aus sich aufeinander beziehenden Fechtstücken ist.
  • „Das Schwertfechten wurde in Europa mit der Erfindung der Schusswaffen eingestellt“
    Von „eingestellt“ kann keine Rede sein, auch wenn die Relevanz des Schwertfechtens mit der Weiterentwicklugn der Schusswaffen zweifelsohne mehr oder weniger verloren ging.
  • „Die Mitglieder transkribieren alte Fechterliteratur aus Museen ins Hochdeutsche, übersetzen und interpretieren die Texte.“
    Das ist leider, so wie es da steht, nur halb richtig. Zornhau-Mitglieder übersetzen und interpretieren sehr intensiv die Fechtbücher, und manchmal transkribiert auch mal Jemand was. Die Lorbeeren für das Groß an den in der Szene verbreiteten Transkriptionen tragen jedoch andere Leute, wie z.B. D. Hagedorn oder die Ochsen. Deren Transkriptionen verwenden wir allerdings mit Hochgenuss und großer Dankbarkeit.
  • „Anfänger üben zunächst alleine, und werden dann erst mit Holzwaffen auf den Gegner losgelassen“
    Weder werden Anfänger bei uns auf irgend jemanden „losgelassen“, noch üben sie „alleine“, dafür ist die Halle dann doch zu teuer. Richtig ist, daß Einsteiger bei uns anfangs eine intensive Bewegungsschule durchmachen, zu denen auch Solo-Drills gehören; und dass fortgeschrittene Fechtern freies Fechten („Sparring“) mit Simulatoren (Allesdings selten mit Holzschwertern, meistens mit Bambus oder Stahl) betreiben.