Bericht vom „Trainingsmethodik & Didaktik“ Seminar der SchwabenfedernSo., 31.03.2019
Zwei Zornhauer unter Schwaben(federn).
Vergangenes Wochende fand das Seminar „Trainingsmethodik & Didaktik“ unter der Leitung von Alexander Fürgut statt.
Von Zornhau machten sich Alexander Klenner und Malte Klein auf, zu lernen, wie ein Training im fernen Ulm aufgebaut wird.
Obschon das Thema recht schwer und trocken klingt (Spaß ist heute nicht das Ziel!), gelang es Alexander Fürgut, das Seminar fordernd und durchgängig interessant zu gestalten. Inhaltlich war es sehr gut aufgebaut, man merkt – nicht zuletzt auch dank dem Begleitheft, das immer wieder auch Teil des Unterrichts war – sehr deutlich, wie viele Jahre an Arbeit und Erfahrung hier hinein geflossen und vor allem strukturiert niedergeschrieben sind. Sehr positiv auch die Blicke über den Tellerrand, in andere Sportarten mit ähnlicher Geschichte wie unsere, auf Erfahrungen aus Szenen wie dem MMA, die uns in Sachen Sportwissenschaft insgesamt noch gut etwas voraus haben.
Alexander schaffte es hier, natürlich auch dank der Vorarbeit von Personen wie Matt Thornton mit seinem Aliveness Konzept, die Themen so zu adaptieren, daß sie auf jedes Kampfkunst/-sport Training angewandt werden können. Vieles davon war, vor allem für erfahrene Trainer, zwar nicht unbedingt neu, aber in der Detailtiefe und strukturierten Aufarbeitung ein guter Ansatz, neue Facetten zu entdecken und vorhandenes zu optimieren.
Alexanders bedachte Art, und sein entweder strategisch gut eingesetzter oder instinktiv stattfindender Wechsel zwischen der Rolle des Trainers und des Coachs taten ihr übriges, um den Lernprozess angenehm und effektiv zu gestalten. Ein paar Themen blieben zwar leider offen, aber das ist nur natürlich, ein Themenkomplex wie dieser läßt sich nur in Schwerpunkten behandeln. So ist zumindest Material für eine Fortsetzung vorhanden.
Abgerundet durch
praktische Übungen, viel Diskussion und gegenseitiges – ebenfalls in
Struktur gebrachtes – Feedback war dies ein Seminarwochende, das einen
deutlichen Mehrwert brachte, und zumindest unserer Meinung nach in der
Szene viel zu unbeachtet ist.
Seminare im Fechten selbst, in
Technik, Interpretation, Freikampf, Sport gibt es reichlich, viele davon
auch sehr gut, das soll hier nicht geschmälert werden. Aber für jeden
Trainer, der sich entwickeln will – oder muß, weil er, was ja immer noch
nicht selten ist, alleine auf weiter Flur steht – oder der seine
Gewohnheiten einem kritischen Blick unterzieht möchte, ist dieses
Seminar weitaus wertvoller, als es die klassischen, an die Fechter
gerichteten Einheiten sein können.
Garniert wurde das Ganze durch das passenderweise am Samstag Abend stattfindende „Gelage“ der Schwabenfedern, bei dem man den Rest des Vereines und einen Teil des Vereinslebens kennenlernen konnte.
Alles in allem also ein sehr erfolgreiches Wochenende, auf das wir gerne zurückblicken.